Der Sky Quality Meter misst die Helligkeit des Nachthimmels in Magnituden pro Quadratbogensekunde (arcsec² oder
□").
Im Gegensatz zum "normalen" SQM ohne Linse ist bei diesem Gerät vor dem Sensor eine Linse eingebaut.
Der Empfindlichkeitsbereich (FWHM) wird dadurch auf einem Kegel von ~ 20° einschränkt. Durch den engeren
Erfassungswinkel im Gegensatz zum SQM ohne Linse, das einen Kegel von ~ 42°, hat wird eine Messung von
horizontnahen Aufhellungen vermieden.
~ 19° außerhalb der optischen Achse ist die Empfindlichkeit gemessen an
einer Punktlichtquelle um den Faktor 10 geringer als auf der Messachse.
Punktquellen die sich ~ 20° und ~ 40°
außerhalb der optischen Achse befinden werden 3.0 oder 5.0 Magnituten schwächer gemessen.
Üblich ist es, im
Zenit zu messen.
Die Eigenschaften vom SQM-L:
Die Optik vom SQM–L
Wie wird gemessen:
Meine Erfahrungen mit dem SQM zeigen, das Gerät muss an die Umgebungstemperatur angepasst sein!
Bei einer
Messung mit nicht an die Temperatur angepassten Gerät wird steht ein zu hoher Wert angezeigt und somit ein zu dunkler
Himmel suggeriert. Das Gerät möglichst schon vorm Teleskopaufbau herauslegen, damit es sich anpassen kann.
Mit dem Sky Quality Meter (SQM) alleine ist aber noch keine Aussage über die Himmelsqualität möglich. Der SQM misst
nur die Helligkeit des Himmels, es ist aber keine Messung der Durchsicht möglich, die für die Beobachtung schwacher
Objekte ebenfalls sehr wichtig ist.
Als Beispiel folgende Situationen:
An einem dunklen Standort, ohne künstliche Lichtverschmutzung, ohne Mondlicht
aber bei einer geschlossenen Wolkendecke erhält man mit dem SQM sehr gute Werte.
Auch wenn der Himmel wolkenfrei
und ohne störendes Mondlicht ist, dafür aber dunstig ist, erhält man ebenfalls gute Messwerte.
In beiden Situationen wird man dennoch nicht beobachten können, bzw. es wird keine brauchbare Nacht geben, da die Durchsicht fehlt.
Um die Himmelsqualität annähernd beurteilen zu können, sollte man den SQM Messwert mit einer Bestimmung vom "Faintest
Star" (fst) kombinieren.
Bei der fst Methode bestimmt man den mit den freien Augen am schwächsten zu erkennenten
Stern. Das kann ein Stern in der Polsektion oder auch im Zenit sein.
Dazu fertig man entsprechende Karten an, in
dieser die Sternhelligkeiten eingetragen sind. Diese Karten findet man auch im Internet.
Aber auch bei dieser kombinierten Methode gibt es dann immer noch inviduelle Unterschiede zu den
einzelnen Beobachtern. Abweichungen in der Beurteilung der Himmelsqualität werden sich nicht vermeiden lassen.
Für diese Messungen benutze ich ein Infrarot- Thermometer "IR-230" von der Conrad Eigenmarke "Voltcraft ®" und
ein Infrarot- Thermometer "5090" von der Firma "PeakTech ®".
Ich verwende zwei verschiedene Geräte, um
einen Vergleich zu haben.
"Das Infrarotthermometer "VOLTCRAFT IR-230"
Herstellerangaben zum Strahlungsthermometer "VOLTCRAFT IR-230":
Das Infrarotthermometer "PeakTech 5090"
Herstellerangaben zum Strahlungsthermometer "PeakTech 5090":
Das PeakTech Gerät hat zusätzlich zum Infrarot- Strahlungsthermometer noch ein Luftfeuchtigkeits- und Lufttemperatur
Messgerät eingebaut.
Der Temperaturbereich geht von -20°C bis ca. +60°C, die relative Feuchte wird von 5 bis 95% gemessen.
So messe ich:
Das PeakTech Gerät hat sich für diese Messungen als ungeeignet erwiesen. Es hat zu oft einen Messwertüberlauf
von < -50°C.
Sobald der Himmel augenscheinlich transparent ist, liefert es schon keinen Messwert mehr.
Ergebnisse der Messungen:
Eine wirkliche Aussage über die Transparenz des Nachthimmels konnte ich mit der Infrarotmethode bisher nicht treffen.
Meiner Meinung nach ist eine Bestimmung der Transparenz mit der Infrarotmethode nicht möglich.
Die gemessene Infrarottemperatur korreliert mit der Lufttemperatur. Bei hohen Lufttemperaturen messe ich auch hohe
Infrarotwerte und umgekehrt.
Transparente und auch Nächte mit geringer Durchsicht können fast gleiche Messwerte ergeben. Keinen Zusammenhang
konnte ich mit der Himmelshelligkeit und der Transparenz des Himmels feststellen.
Nachfolgend habe ich Diagramme von verschiedenen Nächten erstellt, die diese Zusammenhänge aufzeigen.
Durch
einen Klick ins Diagramm läßt sich dieses größer Darstellen.
Die Diagramme:
Die lila Linie zeigt die Infrarottemperatur, die gelbe Linie die Lufttemperatur und die türkise Linie die
Luftfeuchtigkeit.
Die blaue Linie steht für die Himmelshelligkeit, dem SQM-L Wert.
An der oberen "X" Achse steht die Uhrzeit in UT.
Die linke "Y" Achse ist auf die Messwerte von Infrarot, Lufttemperatur- und Feuchte skaliert.
Die rechte "Y" Achse ist auf die Himmelshelligkeit (SQM-L) skaliert.
Die Beobachtungsnacht vom 4. September 2013:
Der Himmel war in dieser Nacht wolkenlos, aber auch aufgehellt.
Es ging ein lebhafter Wind mit einer
durchschnittlichen Geschwindigkeit von 8,1 km/h.
Das Seeing war in dieser Nacht nicht so überragend, die Sterne
blieben bei hoher Vergrößerung im Okular etwas aufgebläht.
Beobachtungsbericht vom 4. September 2013.
Die Beobachtungsnacht vom 11. November 2013:
An meinem Standort bei Langenzenn, westlich von Nürnberg klarte der Himmel zum Abend hin immer weiter auf. Doch
rechtzeitig nach Einbruch der Dunkelheit zog dichter Nebel auf.
Da es aber bis zum Monduntergang in der zweiten
Nachthälfte um 1:30 Uhr noch dauerte, fuhr ich auf die Nord- Ostseite von Nürnberg zum Segelflugplatz Lauf-
Lillinghof, in der Hoffnung, dort bessere Bedingungen vorzufinden.
Die Nacht oben am Flugplatz war zwar bisweilen sehr windig, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 9,5 km/h und
einem Maximum von 20 km/h. Die Nacht war klar und wolkenfrei.
Über den Städten weiter unten gelegen konnte ich
eine Nebeldecke ausmachen, die die künstliche Beleuchtung abschirmte.
Beobachtungsbericht vom 11. November 2013.
Beobachtungsnacht vom 24. Mai 2014:
Schon im Laufe des Tages zogen sich die Wolken immer mehr zurück, bis gegen Abend der Himmel völlig frei von Wolken
wurde.
Die Nacht wurde sehr klar, keine einzige Wolke zog umher.
Auch die Durchsicht war sehr gut. Selten
gibt es an meinem Standort in Mittelfranken einen solch transparenten Himmel wie in dieser Nacht.
Meteoblue meldete zudem noch gute Seeingwerte. Im Okular waren selbst bei sehr hoher Vergrößerung die Objekte sehr
ruhig.
Anfangs der Nacht ging noch ein leichter Wind, der sich aber schnell wieder legte. Er hatte eine
Durchschnittsgeschwindigkeit von 2 km/h und eine maximale Geschwindigkeit von 11 km/h.
Beim Einbruch der
Dunkelheit setzte sich auch noch viel Feuchtigkeit ab. Ich hielt mein Teleskop solange geschlossen, bis ich das
beobachten anfing, so konnte sich die Luftfeuchtigkeit nicht auf den Spiegeln absetzen.
Beobachtungsbericht vom 24. Mai 2014.
Die Beobachtungsnacht vom 27. September 2014:
Ab dem Nachmittag zogen sich die Wolken immer weiter zurück, so das der Himmel bis zum Einbruch der Dunkelheit völlig
frei von Wolken wurde.
Leider war die Nacht sehr feucht, es setzte sich sehr viel Feuchtigkeit auf den Teleskopen und den Spiegeln und
Linsen ab.
Bis ca. 23:30 UT konnte ich beobachten, dann machte es keinen Sinn mehr, die Luftfeuchtigkeit war
einfach zu hoch.
In dieser Nacht hatte ich einen sehr aufgehellten Landhimmel, die Transparenz des Himmels war in dieser Nacht nicht
gerade überwältigend.
Es herrsche in dieser Nacht praktisch Windstille. Nur für kurze Zeit lebte der Wind etwas auf.
Die
Durchschnittsgeschwindigkeit vom Wind war 0,9 km/h die maximale Geschwindigkeit 10,5 km/h.
Beobachtungsbericht vom 27. September 2014.
Bortle 1 Ort mit außergewöhnlich dunklem Himmel |
Bortle 2 Ort mit sehr dunklem Himmel |
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Bortle 3 Landhimmel |
Bortle 4 Übergang von ländlichen zu vorstädtischen Regionen |
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Bortle 5 Vorstadthimmel |
Bortle 6 Heller Vorstadthimmel |
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Bortle 7 Vorstädtischer/städtischer Übergang |
Bortle 8 Stadthimmel |
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Bortle 9 Innerstädtischer Himmel |
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Schwierig ist die Beurteilung der Wintermilchstraße, da sie nur sehr schwach ist. Unerfahrene Beobachter könnten sie
durchaus nicht erkennen.
Den Verlauf der Wintermilchstraße kann man am unten stehenden Bild erkennen.