Der 110/1035mm Maksutov Cassegrain

Der Vixen VMC110L.


VMC110L


VMC110L
  Dieses Teleskop ist ein Maksutov Cassegrain System. Das Teleskop hat einen Sphärischen Hauptspiegel mit einem Durchmesser von 110mm. Im Strahlengang ist vor dem Fangspiegel (Sekundärspiegel) ein Meniskuslinsenelement eingebaut.
Die Brennweite vom Teleskop beträgt 1035mm. Es hat ein Öffnungsverhältnis von ƒ 9,4.

Der Tubus ist in offener Bauweise gefertigt. Die Arme der Fangspiegel-Spinne sind gekrümmt, was Spikes an hellen Objekten verhindern soll. Die Fokussierung erfolgt über eine Verstellung des Hauptspiegels.
Der Fokussierknopf ist sehr leichtgängig, für meinem Geschmack schon zu leichtgängig. Wird eine DSLR oder DSLM am hinteren Anschluss angebracht, so ist dieser schwerer erreichbar.

Das Teleskop besitzt eine eingebaute Klappspiegeleinheit. Am geradsichtigem Ausgang ist ein T2 Gewinde für dem direkten Anschluss von Kameras eingebaut. Mittels Adapter kann hier auch ein 1¼" Okularanschluss realisiert werden. Am abgewinkelten Ausgang ist ein 1¼" Okularanschluss montiert.
Die Okulare werden leider nur mit einer kleinen Klemmschraube gehalten.
Der Klappspiegel lässt sich mit einem Hebel gut bedienen.

Am hinteren Tubusende ist eine Standardsucheraufnahme eingebaut.

Die Prisemschiene ist im Vixen GP Format. In dieser ist ein Fotostativ-Gewinde eingeschnitten. Die Prismenschiene kann an zwei Position am hinteren Tubusende angeschraubt werden.

Als Aufsuchhilfe setze ich einen "TS SkyfinderV", LED Leuchtpunktsucher ein.



VMC110L

Die gekrümmte Fangspiegelspinne.


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Der hintere Tubus in dem die Klappspiegel-Einheit eingebaut ist.
Oben am Tubus ist der abgewinkelte 1¼" Okularauszug, am rückwärtigen Ende vom Tubus der geradsichtige T2 Anschluss, an dem ich den Anschluss für die Kamera montiert habe.
Der Drehknopf für die Fokussierung ist neben dem geradsichtigen Anschluss zu sehen.
Auf der anderen Seite vom geradesichtigen Anschluss ist der Hebel für dem Klappspiegel montiert.


Bilder vom inneren Aufbau des Teleskops.


Der Fangspiegel mit der Meniskus-Linse.
Die Spinnenarme werden nach innen breiter.


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Die Einheit mit dem Hauptspiegel und dem Blendrohr.


VMC110L


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Die rückseitige justierbare Halteplatte.
In dieser Halteplatte ist das Blendrohr eingeschraubt. Auf dem Blendrohr gleitet der Hauptspiegel. Beim justieren wird die gesamte Einheit aus Platte, Blendrohr und den Hauptspiegel bewegt. Die Schrauben die aus der Platte herausragen sind die Zugschrauben für die Justierung. Die Schraube auf 10 Uhr ist die Fokussierung.


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Das rückseitige Gehäuse mit dem Klappspiegel.


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Die Halteplatte mit dem Blandrohr von hinten und von vorne.
Auf dem linken Bild ist die Welle für die Hauptspiegelfokussierung zu sehen.


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Das Justieren vom Teleskop:


Die drei Paare der Justierschrauben sitzen zum einem Teil unter den beiden schwarzen Kunststoffabdeckungen und unter dem Hebel für den Klappspiegel. Zum justieren vom Hauptspiegel muss der Hebel vom Klappspiegel abgezogen werden.
Die beiden Schraubenpaare setzen sich aus einer Druckschraube, die gegen die Halterung der Hauptspiegeleinheit drückt und einer Zugschraube, mit der die Hauptspiegeleinheit in Richtung Tubusende gezogen werden kann.


VMC110L


Im Originalzustand waren zum justieren Schrauben mit einem abgerundeten Kreuzschlitzkopf verbaut. Mit diesen Schrauben war es nicht möglich das Teleskop in der Nacht am Stern zu justieren. Ein Schraubendreher mit einem Kreuzschlitz, welcher Form und Größe auch immer, fand hier keinen Halt, an ein feinfühliges justieren war hier nicht zu denken.
Diese Schrauben tauschte ich gegen M3x15 Schrauben mit einem Inbuskopf aus. Mit diesen Schrauben fand ein Inbusschlüssel zumindest einen Halt.

VMC110L
  Das Teleskop lässt sich mit den geänderten Schrauben aber immer noch nicht sinnvoll Justieren.
Sehr erschwerend ist es, das die Schraubenpaare nicht im 120° Winkel angeordnet sind und somit eine eindeutige Richtung beim drehen einer Schraube erreicht werden kann. Die Winkel der Schraubenpaare zueinander sind:

Im Gegensatz zu einer 120° Anordnung der Schrauben, mit der ein Teleskopspiegel mit nur einer Schraube in eine definierte Richtung verstellt werden kann, müssen bei diesem Teleskop mindestens immer zwei Schrauben verdreht werden, um den Teleskopspiegel in eine definierte Richtung zu bewegen.

Im Bild  grün  markiert sind die Druckschrauben,  gelb  markiert die Zugschrauben.

Das Justieren von diesem Teleskop wird dadurch zusätzlich erschwert, das die Zugschrauben die die Halterung vom Hauptspiegel bewegen nicht durch Federn vorgespannt werden wie es bei vielen Hauptspiegelzellen gelöst ist. Beim lösen dieser Schrauben ändert sich im Okular erst mal am der Abbildung vom Stern nichts, sondern erst wenn mit den Druckschrauben die Spiegelaufhängung verschoben wird. Dadurch das die Schrauben auch nicht gegen ein zu weites herausdrehen gesichert sind, kann es durchaus passieren das die Schrauben aus der Spiegelhalterung herausgedreht werden können.



Die Okularpalette:


Explore Scientific.


Brennweite Vergrößerung Ap in mm Feld in °
30mm 35x 3,1mm 1,5°

Baader Hyperion.


Brennweite Vergrößerung Ap in mm Feld in °
24mm 43x 2,6mm 1,6°
17mm 61x 1,8mm 1,1°
13mm 80x 1,4mm 0,9°
10mm 104x 1,1mm 0,6°
8mm 129x 0,9mm 0,5°


Das Teleskop setze ich für die Beobachtung und Fotografie von Mond- und Sonnenfinsternisse, der Beobachtung und Fotografie von Stern- und Planetenbedeckungen durch den Mond sowie der Beobachtung und Fotografie der schmalen Mondsichel. Für die Beobachtung der Sonne im Weißlicht mit einem Folienfilter ist dieses Teleskop ebenfalls gedacht.

Für die Fotografie setze ich eine Panasonic LUMIX G70 Kamera ein. Der Sensor der Kamera hat eine Größe von 17,3 x 13mm. Der Mond wird mit diesem Teleskop circa mit 10mm Durchmesser abgebildet, was den Sensor gut ausfüllt.



VMC110L

Sonnenbeobachtung mit dem Maksutov Cassegrain und dem PST.


Mein Fazit zu diesem Teleskop:


Das schöne an diesem Teleskop ist, das es sehr kompakt ist. Ein weiterer Vorteil ist der integrierte Klappspiegel mit dem schnell zwischen einem Okular und einer Kamera umgeschalten werden kann. Auch die feinfühlige Fokussierung ist vom Vorteil.
Die Nachteile vom Teleskop überwiegen aber zu sehr:

Besonders das große Spiegelshifting macht sich sehr störend bei der Beobachtung der Sonne bemerkbar: Es ist bei der Beobachtung immer nur eine Hälfte vom Sonnenrand scharf, die andere Hälfte leicht unscharf. Erst durch das bewegen vom Hauptspiegel mit dem Fokusknopf kann auf die andere Seite der Sonne scharfgestellt werden, die andere Seite wird dann leicht unscharf.

Dieses Teleskop kann ich  nicht  empfehlen. Es hat zu viele Unzulänglichkeiten.