Amateurastronomie und
Himmelsbeobachtung

Himmlisches und Irdisches.

Logbuch von Natur- und Himmelsbeobachtungen vom 4. Quartal 2016.
Oktober bis Dezember.


Bisher gelangen mir noch keine Beobachtungen am Sternenhimmel.
Zum größten Teil verhinderte das Wetter astronomische Beobachtungen. Die paar so halbwegs brauchbaren Nächte vielen meinem Arbeitszeiten zum Opfer. So kam ich im Oktober bisher nur zu fünf Beobachtungen der Sonne.

Die Venus und der Saturn in der Abenddämmerung. Die Venus, der Saturn und der Mond am Abendhimmel. Beobachtungsnächte im November. Die Nacht vom 3. auf dem 4. Dezember. Venus und Mars am Abendhimmel.

Ende Oktober konnte ich am Abendhimmel die Begegnung von Venus und Saturn sehen, zu der sich Anfangs November noch der Mond gesellte.

Ende November und Anfangs Dezember konnte ich endlich drei Nächte für die Beobachtung schwacher Nebel und Sternhaufen nutzen.

Erst Mitte Dezember riss die Hochnebeldecke nach Sonnenuntergang wieder auf und gab einen Blick auf Venus und Mars am Abendhimmel frei.

 Oktober

 
Die Venus und der Saturn in der Abenddämmerung


Die Begegnung von der Venus und dem Saturn am 29. Oktober.

Vor fast genau vier Wochen habe ich mein letztes Bild vom Sternenhimmel aufnehmen können. Seitdem verwehrten Wolken und Hochnebel den Blick auf dem Sternenhimmel.

Am Abend vom 29. Oktober zogen sich die Wolken in der Dämmerung kurz zurück, und gaben den Blick auf den Sonnenuntergang und wenig später auch auf die beiden Planeten Venus und Saturn frei.

Venus und Saturn standen rund drei Grad voneinander entfernt in der Abenddämmerung.


Venus und Saturn


 
Dämmerungstrahlen


Sehr schwache Dämmerungsstrahlen am 31. Oktober.

Sie fielen sofort ins Auge und waren dennoch nur sehr schwach.
Nach Sonnenuntergang konnte ich sehr schwache Dämmerungsstrahlen sehen, die sich vom Horizont ausgehend hoch in den Himmel zogen.

Auf dem Bild sind drei Dämmerungsstrahlen sichtbar. Der deutlichste geht etwas rechts von der Bildmitte, ausgehend von dem Baum am Horizont, nach links geneigt in den Himmel hinein.
Das Bild habe ich in Mittelfranken aufgenommen.


Dämmerungsstrahlen


 November

 
Die Venus, der Saturn und der Mond am Abendhimmel


Ein Trio aus zwei Planeten und den Mond zwischen den Wolken.

Mondsichel
  Die Venus, der Saturn und der Mond standen am 2. November fast in einer Linie am Abendhimmel.

Nachdem es bei mir in Mittelfranken Nachmittags und am Abend stark bewölkt war und es auch zwischendurch immer wieder zu regnen anfing, rechnete ich mir keine großen Chancen aus, diese Begegnung am Himmel sehen zu können.
Nach Sonnenuntergang gab es dann aber doch größere Lücken zwischen den Wolken, die immer wieder einen Blick auf dieses Trio freigaben.

Aufgenommen habe ich die Bilder mit einer Panasonic LUMIX DMC FZ-150 gegen 18 Uhr bei Horbach in Mittelfranken.


Venus, Saturn und Mond


 
Aureole um den Mond


Um den in den Wolken stehenden Mond bildete sich eine blasse Aureole.
Aufgenommen am 12. November gegen 23 Uhr MEZ bei Dürrnfarrnbach in Mittelfranken.


Mondaureole


 
Ein kompletter Halo um den Mond.


Nach der Spätschicht, die ich an diesen Tag hatte, fuhr ich kurzentschlossen noch mal raus in die Natur, da der Mond hinter dünnen Wolken stand und es somit einen Halo geben - könnte -.
Ich wurde nicht enttäuscht, der Mond stand hoch am Himmel, umgeben von einem deutlich sichtbaren 22° Ring.

Aufgenommen habe ich das Bild am 14. November bei Burggrafenhof in Mittelfranken.


22° Halo



 
Beobachten im November


Von der Sonne zu den Sternen.

Sonnenbeobachtung
  Nach vielen bewölkten Tagen schien am Vormittag vom 28. November die Sonne von einem wolkenlosen Himmel.
Eine gute Gelegenheit, die Sonne mit dem Schiefspiegler und dem PST zu beobachten.

Im Weißlicht konnte ich 21 Flecken auf drei Gruppen verteilt erkennen.
In der Region 2612 waren die größten Flecken, in den anderen beiden Regionen gab es nur kleine Fleckchen zu sehen.
In der H- alpha Linie konnte ich nur eine größere, ansonsten nur kleine Protuberanzen sehen, dafür standen aber einige Filamente vor der Chromosphäre.

Gegen Mittag begann sich der Himmel so nach und nach mit Wolken zu überziehen, die dann bis zum Nachmittag den gesamten Himmel überzogen. Erst am Abend begannen sich die Wolken wieder aufzulockern und den Himmel wieder vollständig freizugeben.

Da ich in dieser Woche in der Firma Nachtschicht hatte, vereinbarte ich schon Vormittags für diesen und den nächsten Tag einen Überstundenausgleich, um zumindest ein paar Stunden mit meinem Teleskop beobachten zu können.

In diesen beiden Nächten stellte ich meinem 12" Newton an meinem Platz unter einem mittelfränkischen Windkraftwerk auf.

 
Die erste Nacht, vom 28. auf dem 29. November.


Venus und Mars

Venus und Mars am Abendhimmel.


An diesem Abend hatte ich einen wolkenlosen, klaren Himmel, der aber sehr aufgehellt war.
Es ging auch ein leichter Wind.


Die beobachteten Objekte und die Eindrücke im Okular:


Galaxienfeld im Widder.


Statistik (nur Deep Sky): 2.187 Beobachtungen, 1.420 Objekte.


Beobachtungsnacht


Mit dem aufgehenden Sternbild Orion beendete ich diese Beobachtungsnacht und musste anschließend noch in die Firma zur Nachtschicht.


 
Die zweite Nacht, vom 29. auf dem 30. November.


Sonnenuntergang
  An diesem Tag war der Himmel den gesamten Tag über frei von Wolken.

An meinem Standort hatte ich einen klaren, aber sehr aufgehellten Himmel. Es herrschte fast Windstille.

Am Westhorizont leuchtete ein Scheinwerfer so derart direkt zu meinem Teleskop, so das ich meinem eigenen Schatten sehen konnte.
Dieser Scheinwerfer müsste zu einer Flutlichtanlage von einem Sportplatz gehören, der rund 3,5 Kilometer (Google Maps) von meinem Standort entfernt ist.


Lichtverschmutzung

Der Horizont im Westen war sehr von künstlicher Beleuchtung aufgehellt.
Besonders der helle Scheinwerfer zwischen dem Turm vom Windkraftwerk und meinem Teleskop störte sehr bei der Beobachtung.


Die Objekte, die ich an diesem Abend beobachtete:



Statistik (nur Deep Sky): 2.190 Beobachtungen, 1.421 Objekte.


Die Transparenz des Himmels war an diesem Abend nicht sehr hoch. Es herrsche ein hohe Luftfeuchte.
Am problematischstem waren die Okulare, die sofort beschlugen, sobald auch nur ein wenig Atemluft an die Augenlinse kam.

Sehr störend war der helle Scheinwerfer, der meinem Beobachtungsplatz ausleuchtete...


 Dezember

 
Die Beobachtungsnacht vom 3. auf dem 4. Dezember


Mond und Venus
  Dieser Tag war wieder frei von Wolken.
Gegen Abend bildete sich aber ein dicke Nebelschicht am Boden (oberes Bild), die sich zum Glück aber nur in den Senken hielt.

Nebelschicht

Auch mein Beobachtungsplatz war vom Nebel betroffen, so das ich zu einem weiter entfernten, erhöhten Platz fahren musste.

Diese Nebelschicht hatte auch etwas Gutes:
Die dämpfte die Lichter der tiefer gelegenen Ortschaften, wie hier am Nordhorizont (unteres Bild).

Nebelschicht

Am Abendhimmel gab es noch eine interessante Begegnung zwischen der Venus und dem Mond, die sehr hell und hoch am Himmel standen (Bild rechts).


An meinem Beobachtungsplatz nahe der Ortschaft Kräft in Mittelfranken hatte ich einen klaren und wolkenfreien Himmel.
Der Himmel war nur mäßig aufgehellt und für meinem Standort nahe Nürnberg doch gut transparent.

Im Laufe der Nacht ging ein in wechselnder Intensität leichter Wind. Die Temperatur ging auf bis zu -8℃ herunter, bei einer Luftfeuchtigkeit von 89%.

Das Teleskop für diese Nacht war wieder mein 12" Newton. 


Meine Beobachtungen in dieser Nacht:


IC 59 und IC 63, zwei sehr schwache Reflektionsnebel in der Kassiopeia.

Bei beiden Nebeln muss der Stern γ 27 Cas außerhalb vom Gesichtsfeld gehalten werden, da sonst die Nebel augenblicklich nicht mehr zu sehen sind.

Die Galaxie Messier 33 habe ich mir nur kurz angesehen. Mit den freien Augen konnte ich sie am Himmel nicht sehen.

Galaxienhaufen Abell 262 in der Andromeda.

Zwei Galaxien außerhalb vom Galaxienhaufen Abell 262.


Den Großen Orionnebel Messier 42 habe ich mir zwischendurch kurz angesehen.
Sowohl mit niedrigen und hohen Vergrößerungen ist dieser Galaktische Nebel sehr ergiebig.


(*): Mit dem in das Okular eingeschraubten Blaze-Gitter Spektroskop werden die Sterne zu feinen "Spekralfäden" aufgezogen.
Helle Sterne, wie der Stern μ 61 Ori werden zu langen Fäden aufgezogen, die dann auch in ihren Spektralfarben zu sehen sind. Schwächere Sterne werden zu immer feineren Fäden aufgezogen, die dann nur noch weiß sind.

Ein Planetarischer Nebel wie Abell 12 wird durch seine Linienstrahlung vom doppelt ionisierten Sauerstoff O[III] der beiden Linien bei λ 495,9 und 500,7nm nur zu einer kurzen und im Verhältnis zu den Sternen, breiten Spur aufgezogen.
Je kleiner der Planetarische Nebel ist, zum Beispiel bei Stellaren Planetarischen Nebeln, um so kürzer und punktförmiger wird das Linienspektrum im Okular.
Dadurch, das die Spektren von den Sternen und das Spektrum von einem Planetarischen Nebel so unterschiedlich aussehen, lässt sich ein Planetarischer Nebel im Okular mit dem eingeschraubten Blaze-Gitter Spektroskop sicher identifizieren.


Statistik (nur Deep Sky): 2.214 Beobachtungen, 1.437 Objekte.


Sonnenuntergang
  Insgesamt war es eine lange und schöne Beobachtungsnacht.
Gegen ½ drei Uhr packte ich wieder zusammen.

In dieser Nacht setzte sich auf sämtlichen Gerätschaften eine Reifschicht ab.
Die Spiegel vom Newton bleiben zu Glück von Tau oder Reif verschont, den Telrad konnte ich wieder freiwischen, den Refraktor taute ich zwischendurch auf.


 
Die Sonne geht hinter Windkraftanlagen unter.


Sonnenuntergang
  In den Wochen um die Wintersonnenwende geht die Sonne von meinem Standort bei Dürrnfarrnbach in Mittelfranken aus gesehen hinter mehreren Windkraftanlagen unter.

Mehrmals bietet sich dann die Gelegenheit, die Sonne genau hinter einem Rotor einer Windkraftanlage abzubilden.
In der Praxis lässt das unbeständige Wetter im Dezember nur wenige Gelegenheiten zu, die Sonne hinter einer Windkraftanlage abzubilden.

Um die Flügel vom Rotor mit auf das Bild zu bekommen, darf nicht zu lange belichtet werden, sonst werden diese feinen Strukturen von der Sonne überstrahlt und sind dann nicht mehr sichtbar.


Zwei Bilder gelangen mir im Dezember von der Sonne hinter einer Windkraftanlage.

Die Kamera war bei jedem Bild eine Panasonic LUMIX DMC FZ 150 mit 1,7x Telekonverter und ND 3.0 Neutralfilter.


Sonnenuntergang


Fast Zentral traf ich dem Rotor der Windkraftanlage am 10. Dezember 2016.
1/2000 Sekunde belichtet bei ƒ8. ISO 100 bei 108mm Brennweite.



Sonnenuntergang


Nur fast traf ich die untergehende Sonne genau hinter dem Rotor einer Windkraftanlage am 4. Dezember 2016.
1/2000 Sekunde belichtet bei ƒ8. ISO 200 bei 108mm Brennweite.

Der kleine Fleck zwischen dem Turm und dem rechten, unteren Rotorblatt ist ein Sonnenfleck.


 
Venus und Mars am Abendhimmel


Ein innerer und ein äußerer Planet in der Abenddämmerung.

Die beiden Planeten habe ich am Abend vom 19. Dezember in Mittelfranken aufgenommen.


Venus und Mars


 
34 Jahre Astronomie - die aktuelle Version meiner Astronomiegeschichte ist online


Geschichte
  Schon wieder ist ein Jahr vorbei.
Inzwischen beobachte ich seit 34 Jahren mit den verschiedensten Optiken den Tag- und den Nachthimmel.

Meine Geschichte der Amateurastronomie habe ich aktualisiert und auf diesen Seiten veröffentlicht. Mit einem Klick in das Bild gelangen sie zu dieser Seite.

Viel Spaß beim Lesen und ein erfolgreiches (astronomisches) Jahr 2017.
Gerd Kohler.