Venus am Abendhimmel Die schmale Mondsichel Die Konjunktion vom Mond und Jupiter Die untergehende Sonne und die Venus am Abendhimmel Der Merkurtransit Sonnenuntergang und Venus bei Saturn Die erste Beobachtung mit dem 10" Cassegrain Ein Regenbogen in der Stadt Der Mond bei der Venus Die Beobachtungsnacht vom 29. auf dem 30. Dezember
Angeregt durch einem Thread im Astronomieforum "Astrotreff" wollte ich versuchen, die Venus in der Abenddämmerung aufzusuchen.
Die
Bedingungen am Horizont waren nicht einmal so ungünstig. Es war nur wenig Dunst am Horizont.
Die Sonne ging am 13. Oktober an meinem Standort in Nordbayern um 1831 Uhr MESZ unter, Venus um 1905
Uhr MESZ. Venus war an diesem Abend zu 96% beleuchtet bei einem Durchmesser von 10,2".
Ausgerüstet mit einem 10-30x60 Ferglas machte ich mich auf die Suche. Ich scannte den Himmel mit dem Fernglas in horizontalen Streifen ab.
Um circa 1845 Uhr MESZ konnte ich Venus am aufgehellten Horizont finden. Sie war durch den Dunst am Horizont sehr
schwach zu sehen und wegen ihrer kleinen Größe nur ein kleiner Punkt am Himmel.
Nach nicht einmal zehn Minuten versank Venus komplett im
Dunst. ich konnte sich nicht wieder finden und sehen.
Mit meinem Maksutov Cassegrain konnte ich noch ein "Beweisfoto" der Venus in der Dämmerung aufnehmen:
Kurz vor 19 Uhr konnte ich noch Dämmerungsstrahlen sehen.
Die schmale Mondsichel am Morgenhimmel.
Die schmale Mondsichel konnte ich am 27. Oktober in der Morgendämmerung sehen. Das kleine Bild habe ich um 608 MEZ
aufgenommen. Der Mond war hier circa 21,7 Stunden vor Neumond zu sehen (Quelle Calsky).
Der Mond war zu 1,5% beleuchtet, die Dicke der
Mondsichel war 0,41' bei einer Länge von 142°.
Den Mond konnte ich schon kurz nach seinem Aufgang direkt am Horizont sehen. Im Verlauf der Morgendämmerung war er mit den freien Augen
gut zu sehen.
Die Aufnahmedaten der Bilder:
Oberes, kleines Bild:
Unteres, großes Bild:
Die Konjunktion vom Mond und Jupiter.
Venus am Abendhimmel
In den Nachmittagsstunden vom 31. Oktober kam es zu einer nahen Begegnung zwischen dem Mond und dem Jupiter mit einer geringsten Entfernung
zwischen Mond und dem Jupiter von 0,1° um 1538 Uhr MEZ.
Ich konnte die Konjunktion nicht in ihrer geringsten
Entfernung beobachten sondern etwas später, als der Abstand wieder größer wurde.
Aufgenommen habe ich dieses Bild wieder mit meinem Maksutov Cassegrain.
Die Aufnahmedaten zum Bild:
Venus und Merkur suchte ich am Dämmerungshimmel auf. Während ich die Venus gut sehen konnte, blieb Merkur zu schwach oder tauchte schon in
den Dunst am Horizont ein. Merkur konnte ich nicht sehen.
Auf dem Bild ist Venus über den Windkraftanlagen gut zu sehen.
Ein Regenbogen am Nachmittagshimmel
Aufgenommen am 4. November um 1605 Uhr MEZ in Mittelfranken.
Fünf einzelne Bilder. Kamera: Panasonic LUMIX
DMC G70.
Die untergehende Sonne und die Venus am Abendhimmel
Ein farbiger Sonnenuntergang und Venus am Horizont.
Den Sonnenuntergang und die Venus fotografierte ich mit einer Panasonic LUMIX DMC FZ150.
Die untergehende Sonne nahm ich freihand auf, mit dem Motivprogramm "Sonnenuntergang" bei einer Brennweite von 108mm.
Venus konnte ich deutlich mit den freien Augen sehen. Für dieses Bild montierte ich die Kamera aufs Stativ, das ich mit einem Getriebeneiger
ausgerüstet habe.
Das Bild habe ich im manuellen Modus aufgenommen. Die Belichtungszeit beträgt ¼ Sekunde bei ISO 500. Die Blende
ist auf ƒ4,7 eingestellt bei einer Brennweite von 94mm.
Ein schwarzer Punkt vor der Sonne...
...hinter dichtem Hochnebel.
Die Aussichten für diesem Tag waren nicht besonders gut. Für den gesamten Tag wurde ein bewölkter Himmel vorhergesagt. Meteoblue behauptete
es wäre am Nachmittag wolkenfrei, der Blick in den Himmel sagte aber etwas anderes aus.
Gegen 1230 Uhr gab es
erste hellere Stellen im Wolkenmeer. Ab 1330 Uhr taten sich die ersten Lücken auf, in denen die Sonne als blasse
Scheibe zu sehen war. Ich packte meine Sachen und fuhr hinaus zu meinem Standort unterm Windrad um die Chancen zu nutzen, zumindest in
Wolkenlücken etwas sehen zu können.
Beobachtet habe ich den Merkurtransit mit meinem Maksutov Cassegrain den ich auf ein Fotostativ mit
einem Getriebeneiger aufgebaut habe. Als Sonnenfilter diente ein ND 5.0 Folienfilter.
Vergrößert habe ich 35x. Bilder habe ich mit einer Panasoni LUMIX DMC G70 aufgenommen.
Himmel und Bedingungen:
In der durchgängigen Hochnebelschicht taten sich gegen 1345 die ersten brauchbaren Wolkenlücken auf, in denen ich
die Sonne auch mit dem Folienfilter im Teleskop sehen konnte. Eine dreiviertel Stunde lang wechselten am Himmel dichte Hochnebelfelder mit
Wolkenlücken ab, in denen die Sonne durchaus gut zu sehen war.
Gegen 1430 zogen diese Wolkenlücken immer weiter
zu, bis sich der Hochnebel wieder komplett schloss.
Merkur konnte ich im Teleskop sofort sehen. Er war ein tiefschwarzer Punkt vor der hellen Sonnenscheibe. Auch als Wolken durchzogen, konnte
Merkur gut sehen.
Auf der Sonne selbst konnte ich keine Flecken sehen.
Dieser Transit war nach den Transits 2003 und 2016 der dritte Merkurtransit den ich bisher sehen konnte.
Das Bild vom Merkur vor der Sonne habe ich am Maksutov Cassegrain aufgenommen:
Die Aufnahmedaten zum Bild:
Das nächste Bild habe ich freihand zwischen Wolkenlücken aufgenommen. Bei der Aufnahme hatte ich einen Finger ständig am Belichtungsregler um ein halbwegs brauchbar belichtetes Bild zwischen den unterschiedlich dichten Wolkenlücken zu erstellen.
Die Aufnahmedaten zum Bild:
Nach 1445 schlossen sich die Wolkenlücken endgültig und ich beendete das Beobachten.
Sonnenuntergang und Venus bei Saturn
An der untergehenden Sonne vom 10. Dezember wollte ich versuchen, ob ich grüne Ablösungen am oberen Sonnenrand fotografisch nachweisen kann.
Ich habe schon öfters versucht, das grüne Leuchten am oberen Sonnenrand zu erfassen. Die kurze Brennweite von nur 108mm von meiner damaligen
Kamera war einfach zu wenig, um das grüne Leuchten gut auflösen zu können. Die untere Aufnahme entstand mit meinem
Maksutov Cassegrain, ∅ 110mm, ƒ 9,4, der ein größeres Bild der Sonne auf dem Chip meiner
Kamera erzeugt.
Eine grün-blaue Ablösung am oberen Sonnenrand konnte ich damit erfassen:
Die Aufnahmedaten zum Bild:
Durch die unmittelbare Nähe zum Horizont wird leider auch die Luftunruhe mit eingefroren, was das Sonnenbild unscharf erscheinen lässt. Eine Möglichkeit der Abhilfe wären kürzere Belichtungszeiten, die ich mit einem schwächeren Neutralfilter erreichen könnte. Angedacht ist hierfür ein Neutrafilter der Stärke ND 1.8 anstatt der verwendenden ND 3.0.
Der aufgehende Mond in der Gegendämmerung.
Am 11. Dezember kommt es zu einer nahen Begegnung zwischen der Venus und Saturn am Abendhimmel. Venus geht dabei mit einem Abstand von
1° 49′ südlich an Saturn vorbei.
Am Abend vom 10. Dezember hatte ich einen nahezu von Wolken freien Horizont. Venus stand 1° 58′
von Saturn entfernt. Beide Planeten konnte ich gut mit den freien Augen sehen.
Venus hatte eine Helligkeit von -4,0mag,
Saturn eine Helligkeit von 0,6mag.
Aufgenommen habe ich das Bild mit einer Panasonic LUMIX DMC FZ150 Kamera:
Die Aufnahmedaten zum Bild:
Sonnenuntergang hinterm Windrad
Die Sonne ging am 19. Dezember hinterm Windrad unter.
Aufgenommen mit meinem 110mm, ƒ 9,4 Maksutov Cassegrain mit einem ND 1.8 Neutralfilter
und der Panasonic LUMIX DMC G70.
Das erste Beobachten mit dem 10" Cassegrain
Nachdem ich dem 10" ƒ12 Cassegrain schon ein paar Tage zuhause hatte, konnte ich diese
Teleskop an diesem Abend das erste mal aufbauen und testen.
Die Bedingungen waren leider nicht die besten. Abends verschwanden zwar die Wolken, leider stieg auch Nebel auf und es setzte sich sehr viel
Luftfeuchtigkeit ab, die meine Teleskope mit einer Tauschicht belegten. Der Hauptspiegel vom Cassegrain bleib davon verschont, der Fangspiegel
taute aber komplett zu.
Nach dem Aufbau der Montierung ging es darum, die richtige Balance zwischen den side by side montierten 80/400mm Refraktor und den Cassegrain
zu finden. Da der Cassegrain mit rund 17kg ein ähnliches Gewicht hat wie mein 12" ƒ4 Newton
mit rund 19kg war die Balance schnell gefunden. Als nächstes passte ich den Leuchtpunktsucher an.
Gespannt war ich, ob ich mit dem Zenitspiegel in den Fokus komme, oder ob ich einen Zwischenring benötige. Ich brauchte keinen Zwischenring
und kam mit allen Okularen in den Fokus. Der Okularauszug war im Fokus ungefähr zur Hälfte ausgefahren.
Der erste Blick bei 102x offenbarte
leicht längliche Sterne. Defokussiert konnte ich sehen, das der Hauptspiegel nicht richtig ausgerichtet war. Mit den Justierschrauben ging
es sehr feinfühlig den Schatten vom Fangspiegel in die Mitte vom defokussierten Stern zu bringen. Die Sterne waren danach in allen Vergrößerungen
kleine Punkte, die nur durch das Seeing aufgebläht wurden.
Das einzige Objekt das ich mir dann noch richtig ansah, war das Trapez im Orion, leider schon mit komplett zugetauten Fangspiegel. Die vier
Sterne wurden gut abgebildet.
Da es keinen Sinn machte, bei diesen Bedingungen weiter zu beobachten, packte ich nach zwei Stunden wieder zusammen.
Das Bild habe ich am 23. Dezember um 1507 Uhr MEZ in der Innenstadt von Nürnberg aufgenommen.
Die Kamera war
eine eingebaute Kamera von einem einfachen Mobiltelefon.
Am Abend vom 28. Dezember stand die Mondsichel 4½ westlich Venus.
An meinem Standort in Mittelfranken zogen den gesamten Abend
hindurch dichte Wolken am Horizont umher. Ich dachte dadurch kaum mehr, diese Begegnung sehen zu können. Durch ein eingestelltes Foto im
Astronomieforum Astrotreff ,
vielen Dank an Sarah G; sah ich doch noch mal nach, ob Mond und Venus zu sehen wären.
Tatsächlich klarte der Himmel auf, und so entstand
dieses Bild, fotografiert durch den Baum im Vordergrund.
Aufgenommen mit einer Panasonic LUMIX DMZ FZ 150 auf Stativ mit Fernauslöser im manuellen Modus.
2,5 Sekunden belichtet bei ISO 1000.
Blende 3,9 bei 38mm Brennweite.
Die Beobachtungsnacht vom 29. auf dem 30. Dezember.
Eine Nacht mit durchziehenden Wolkenfeldern.
Im Laufe des Nachmittags verschwanden die Wolken am Himmel.
Meinem 12" Newton stellte ich an meinem Platz im Steigerwald
auf.
Himmel und Bedingungen:
Teilweise dunkler und transparenter Himmel. Ab und an ziehen dünne Wolken am Horizont umher und hellen durch das gestreute künstliche
Licht den Himmel auf. Zweimal überziehen dünne Wolken den gesamten Himmel.
Es ging ein leichter und kalter Wind.
Die Objekte die ich in dieser Nacht beobachtete und die Beschreibungen der Eindrücke im Okular:
Zeit in MEZ | SQM-L |
Katalognummer | Typ | Sternbild | Vx. | Filter | Beschreibung |
1935 Uhr MEZ | 21m08/□" Zenit |
NGC 1245 | Oh | Perseus | 179x | Kleiner und kompakter Sternhaufen der im Feld gut auffällt. Die Sterne im Sternhaufen stehen eng zusammen. Es sind viele schwache und etwas hellere Sterne. Im Haufen sind zwei sternleere Gebiete die wie zwei große Augen aussehen. Der Sternhaufen ist aufgelöst. |
2010 Uhr MEZ | 20m99/□" Zenit |
Den Galaxienhaufen Abell 426 habe ich kurz beobachtet. Ich konnte einige Galaxien sehen die ich aber nicht vollständig zuordnen konnte.
2105 Uhr MEZ | 21m01/□" Zenit |
C/2017 T2 (PANSTARRS) | ☄ | Giraffe | 179x | Den Kometen kann ich deutlich im Feld sehen. Der Komet hat einen kleinen und hellen Kopf. Den Schweif kann ich deutlich sehen. Dieser fächert sich nach Süd-Ost auf. |
2130 Uhr MEZ | 21m06/□" Zenit |
NGC 1817 | Oh | Stier | 86x | Mittelgroßer Sternhaufen. Viele Sterne die locker angeordnet sind. Die Sterne haben sehr unterschiedliche Helligkeiten. Im Haufen sind kleine Lücken in denen keine Sterne stehen. Der Sternhaufen ist aufgelöst. Im 80mm Refraktor kann ich die hellsten Sterne vom Haufen sehen. |
|
NGC 1807 | Oh | Stier | 86x | Der Sternhaufen fällt sehr im Feld auf. Wenige mittelhelle und schwache Sterne die locker angeordnet sind. Die Anordnung der Sterne erinnert an die Zahl "4". Der Sternhaufen ist aufgelöst. Im 80mm Refraktor kann ich den Sternhaufen sehen. |
2150 Uhr MEZ | 20m96/□" Zenit |
NGC 1857 | Oh | Fuhrmann | 179x | Etwas kompakter und kleiner Sternhaufen mit unregelmäßiger Grundform. Der Haufen fällt im Feld gut auf. Viele sehr schwache und wenige mittelhelle Sterne. Nicht alle schwachen Sterne sind aufgelöst. Der Hintergrund bleibt etwas neblig. Im Süden vom Haufen steht ein heller orange gefärbter Stern. |
Ab 22 Uhr aufziehende dünne Wolken.
Kurz beobachtet: Orionnebel.
2245 Uhr MEZ | 21m10/□" Zenit |
NGC 1977 (NGC 1973/75) |
Gn | Orion | 86x | Der Nebel ist hell und ausgedehnt. Die drei hellen Sterne im Nebel stören bei der Beobachtung. Auf der Westseite laufen dunkle Strukturen in den Nebel hinein. |
|
NGC 1981 | Oh | Orion | 50x | Großer Sternhaufen der im Feld nicht übersehen werden kann. Locker angeordnete Sterne. Wenige helle und einige mittelhelle Sterne. Die Sterne sind zu einem "M" angeordnet. Der Sternhaufen ist voll aufgelöst. Im 80mm Refraktor kann ich den Sternhaufen sehen. |
Ab 23 Uhr überzieht sich der Himmel komplett mit dünnen Wolken.
Statistik (nur Deep Sky): 2.429 Beobachtungen, 1.425 Objekte.
Die SQM-L Messwerte für diese Nacht.
37 Jahre bin ich inzwischen der Amateurastronomie treu geblieben.
Meine Geschichte über meinem Weg in der Amateurastronomie habe ich wieder
aktualisiert. Mit einem Klick in das Bild gelangen sie zu meiner Geschichte in der Amateurastronomie.
Viel Spaß beim Lesen meiner Geschichte und ein erfolgreiches (astronomisches) Jahr 2020.
Gerd Kohler.